Lauritas Blog
23. Februar 2024

Jeans shoppen gehen wollen, aber mit Büchern heimkommen

  23. Februar 2024  •  3 Minuten

Gestern war sie so weit, unsere Motivation zum Shoppen gehen. Das kommt selten vor. Schließlich handelt es sich dabei um eine Beschäftigung, die nur Nerven und Geld kostet und obendrein großen Appetit auf Fettiges hervorruft, und das kann doch nicht gesund sein. Trotzdem, manchmal müssen löchrige, zu kurze oder zu enge Jeans einfach mal ausgetauscht werden. Meine Freundin und ich konnten jedoch nicht ahnen, dass genau die Hosen, die wir brauchten und die wir haben wollten, nicht zu finden sind.

„Die Größe ist perfekt, gibt es die Jeans auch in blau?“ Kopfschütteln.

„Der Schnitt ist genau meiner, haben Sie die Hose eventuell eine Nummer kleiner?“ Ein bedauernder Blick, der mir vermittelt, dass sie die blaue Jeans mit dem perfekten Schnitt leider nicht mehr im Laden haben.

„Sie schaffen aber auch wirklich das Unmögliche.“ Ein sarkastischer Ladenverkäufer, der sich verzweifelt durch die Listen des Lagers klickt.

Und ein Umstand, der noch viel fieser ist: Warum passen ausgerechnet die Hosen, die es in der perfekten Größe und der perfekten Farbe und genau der richtigen Passform gibt, nicht in unser Budget? Das ist doch wirklich unfair.

Nun, nach vier Stunden erfolgloser Suche (unsere Nerven litten), einer fetten Portion Pommes mit Burger (ja, wir brauchten Fettiges) und einem noch immer vollen Geldbeutel ließen wir den letzten Laden hinter uns. Augen zu, durchatmen, Augen wieder auf und – Herzklopfen! – die Lösung aller Probleme vor sich sehen!

Da raffen wir uns schon auf und möchten – ausnahmsweise einmal – Geld ausgeben und dann schaffen wir nicht mal das. Aber wer dann aufgibt und nach Hause geht, dem ist nach einem geplatzten Shoppingtag noch nie ein Buchladen über den Weg gelaufen. Der lächelte uns nämlich in diesem Moment, als wir die Augen wieder aufschlugen, aufmunternd zu. Wie ein Freund, der Trost spenden möchte.

Wer braucht schon Jeans? Die gehen nur kaputt, werden zu klein, zu eng, zu kurz und machen nur Arbeit (waschen, zusammenlegen, Hilfe!). Aber ein Buch? Ach, sein einziges Manko ist es, dass es ein Ende hat. Daher ist es für gewöhnlich immer besser gleich mehrere zu besitzen.

Unser Tag endete schließlich doch noch erfolgreich, wer hätte das gedacht. Und Geld haben wir auch noch gespart, was will man mehr – die Jeans hätten, im Gegensatz zu den Büchern, unseren Geldbeutel viel mehr leiden lassen, so unsere Überlegung. Also: Alles richtig gemacht. (Gut, eine neue Tasche wurde ergattert), aber die zählt im Grunde ja nicht. Buchliebhaber brauchen eine große Tasche! Ganz einfach. Wir werten sie quasi als unverzichtbare Grundausstattung für Leseratten.

In diesem Sinne verziehen wir uns jetzt auf das Sofa und genießen unsere neuen Schätze. Wer braucht schon Jeans, wenn wir daheim im Warmen unter einer Kuscheldecke und in einer Jogginghose lesen können.

LG, eure Laurita

P.S.: Die Jogginghose, in der ich lese, hat zwei Löcher. Ob ich sie demnächst mal auswechseln sollte? Schließlich brauche ich bald neue Bücher.

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